Mit einem minimalistischen Lebenstil mehr Klarheit, weniger Stress und eine nachhaltigere Zukunft
Mit meinem ersten Blogbeitrag beginnt nun meine Reise. Wohin, das weiß ich noch nicht genau. In den letzten Jahren – insbesondere durch die Geburten meiner Söhne – habe ich gemerkt, dass das Leben viel tiefgründiger ist. Während ich mir vorher wenig Gedanken um den Sinn meiner Existenz gemacht habe, so rückte diese Frage immer mehr in den Mittelpunkt meines Familienalltags.
Mit der wachsenden Verantwortung kam mein Bedürfnis nach sinnerfüllenden Lebenssituationen. Die vergehende Zeit schien mir mehr und mehr zu wertvoll, um sie mit oberflächlichen Interaktionen mit meinem Umfeld zu verschwenden. Selten gingen die Gespräche in eine inspirierende Tiefe. Dabei würde ich nicht behaupten wollen, dass dies an meinem Umfeld lag, sondern an dem Korsett an gesellschaftlichen Ereignissen, in denen wir alle ein Stück weit eingebettet sind.
Mit diesen verstärkten Bewusstsein kam ich mit zum ersten Mal mit dem Begriff des Minimalismus‘ in Berührung. Eine Definition war schnell gefunden: Im Kern geht es beim Minimalismus darum, bewusst auf das Notwendige zu reduzieren und sich von überflüssigem Ballast zu befreien. Dies betrifft nicht nur den materiellen Besitz, sondern auch den geistigen und emotionalen Bereich.
Der Begriff steht also für eine bewusstere Lebensweise, die sich in sämtliche Bereiche des Lebens ausdehnt. Herausforderung: die Umsetzung bzw. den minimalistischen Ansatz in das Leben zu integrieren ist langwierig und anspruchsvoll. Warum? Weil er so facettenreich ist wie die Individualität eines jeden Einzelnen. Und weil wir möglicherweise viele Jahre zuvor einen anderen Lebensstil gelebt und verinnerlicht hatten.
Minimalismus ist mehr als nur ein Impuls, Dinge aus seinem Leben zu streichen. Ich selbst würde behaupten, dass Minimalimus erst dann beginnt, wenn der Aktionismus aufhört. Mit kleinen, impulsiven Schritten beginnen und langfristig sein gesamtes Leben Stück für Stück auf das Wesentliche ausrichten, ist der Schlüssel zum Erfolg, erfordert gleichzeitig aber auch sehr viel Disziplin und Durchhaltevermögen.
Für mich persönlich bedeutet Minimalismus ein bewussterer Umgang mit unserer Umwelt. In dem wir unsere eigenen Handlungen hinterfragen und bewusster durchführen, erlangen wir die Kontrolle über unser Leben und gehen Stück für Stück in die Eigenverantwortung. Oft begleitet durch die Kernfragen: „Brauche ich das wirklich?“ oder „Tue ich das für mich oder andere?“. Dabei geht es um zentrale Bereiche wie den eigenen Konsum, den eigenen Besitz sowie die Konzentration auf das Wesentliche. Es geht um die Dinge, die man selbst als wichtig erachtet und einem selbst am Herzen liegen – nicht nur materiell, sondern auch um Zeit, Beziehungen, Verpflichtungen und vieles mehr.
Minimalisten leben oft mit weniger, aber sie genießen mehr. Sie schaffen Raum für die Dinge, die ihnen wirklich am Herzen liegen, und minimieren gleichzeitig die Ablenkungen und Verpflichtungen, die sie davon abhalten, diese Dinge zu genießen.
Mit dieser neuen Ausrichtung auf einen neu definierten Lebenskern kommen stetig positive Lebenssituationen, die so vielfältig und einzigartig sind, wie der Mensch selbst. Und das ist auch kein Wunder, denn jeder Mensch besitzt sein eigenes Verständnis über sich und die Umwelt. Jeder Mensch sieht die Welt durch seine Augen und interpretiert Geschehnisse anders. Das führt dazu, dass ein minimalistischer Lebensstil nicht einfach übertragen und angewandt werden kann, sondern sich jeder Mensch mit der Thematik intensiv auseinandersetzen muss, um seinen eigenen Weg zum Minimalismus zu finden.
Versucht man allgemeine Vorteile (wie gesagt: jeder sieht/definiert es möglicherweise anders) zusammenzufassen, so würde ich die folgenden Vorteile des Minimalismus nennen:
Mehr Freiheit und Flexibilität
Indem du dich von unnötigem Besitz und Ballast befreist, schaffst du Raum für mehr Freiheit und Flexibilität in deinem Leben. Du bist nicht mehr so stark an physische Dinge gebunden und hast mehr Raum für spontane Entscheidungen und Reisen.
Weniger Stress und Überforderung
Minimalismus kann dir helfen, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Ablenkungen und Verpflichtungen zu minimieren, die dich stressen. Weniger Besitz und Verpflichtungen bedeuten oft auch weniger Verantwortung und weniger Entscheidungen, die du treffen musst.
Indem du dich auf das Wesentliche konzentrierst, hast du mehr Zeit und Energie für die Dinge, die dir wirklich wichtig sind. Du kannst dich auf deine Beziehungen, Hobbys und Leidenschaften konzentrieren, ohne von unnötigen Ablenkungen und Verpflichtungen abgelenkt zu werden.
Minimalismus kann auch dazu beitragen, die Umweltbelastung zu reduzieren. Indem du bewusster einkaufst und weniger unnötige Dinge besitzt, reduzierst du den Ressourcenverbrauch und den Abfall, den du produzierst.
Wichtig bei allem ist: Die Vorteile des Minimalismus entfalten sich im Tun. Zwar ist eine minimalistische Denkweise der Anfang und entscheidend, um langfristig diesen neuen Lebensstil zu intergrieren, dennoch entfalten sich die vollen Kräfte wie immer erst, wenn es tatsächlich gelebt wird. In dem du Dich und dein Mindset langfristig darauf ausrichtest, legst du dir die Grundpfeiler und schaffst dir Räume für mehr Freiheit, Flexibilität, Zeit und Energie in deinem Leben. Und das Beste: Du selbst entwickelst Dich nachhaltig zu einer starken, klaren und konsistenten Persönlichkeit – der Schlüssel zu einem glücklicheren und erfüllteren Leben.
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Bücher

Konsum (2020)
Warum kaufen wir, was wir nicht brauchen? Ein Buch von Carl Tillessen.
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Genug (2009)
Wie sie der Welt des Überflusses entkommen. Ein Buch von John Naish.
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Simplify your Life (2016)
Befreien sie sich von Ballast. Ein Buch von Lothar Seiwert.
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Slow (2018)
Wie du es in 1 Jahr schaffst, 20.000 Dinge auszumisten. Ein Buch von McAlary.
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Mein Leben in 3 Kisten (2009)
Persönliche Reise auf dem Weg zum Minimalismus. Ein Buch von Anne Weiss.
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Man nennt uns Minimalisten (2020)
Persönliche Geschichte einer Familie, die ihr Leben Stück für Stück entrümpelt. Ein Buch von Verena Schürmann.
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Minimalismus (2022)
Mehr als nur aufräumen. Ein Buch von Jaque Rodney.
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Magic Cleaning (2013)
Das wohl bekannteste Buch, wenn es um Aufräumen und Organisieren geht. Ein Buch von Marie Kondo.
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